Schulgeschichte

Von der „Hirtenschul“ zur Gebrüder-Grimm-Schule 

Im 17. Jahrhundert lernten die Kinder in der Wohnstube des Schulmeisters Lesen und Schreiben. Zum Ärger der Schulmeister in Mögeldorf und Schoppershof unterrichtete in Erlenstegen im Winter zeitweise ein Hirte.

1679 wurde das Mesnerhaus vor der Jobster Kirche auch Schulhaus. Es steht heute noch, die Arkaden führen durch die einstige Schlafstube des Schulmeisters.

1871 kam ein Neubau auf der anderen Straßenseite mit zwei Klassen für je 50-70 Kinder.

Das Schulhaus gegenüber der Kirche musste bald durch zwei neue Häuser ersetzt werden, die Bismarckschule für Schoppershof und die „Grimmschule“.

Am 01.09.1899 strömten die ersten Kinder in den Backsteinbau.
7 Klassen waren es bis zum 2. Weltkrieg.

Bis 1957 waren die 1. und 2. „Volksschulklassen“ und das Konservatorium untergebracht, eine nette Kombination.

In den 60er Jahren wurde die „Volksschule“ auf die 1.-4. Klasse Grundschule reduziert.

1980 erhielt der Altbau den Querflügel aus Beton. Eine eigene Turnhalle ersparte den Weg in die „Oedenberger“ Schule, die heutige Konrad-Groß-Schule.

Der 1990 gestiftete Froschbrunnen im Schulhof erinnerte an die Brüder Jakob und Wilhelm Grimm, die der Straße und Schule den Namen gaben.

2001 wurde der Pavillon mit vier Klassenzimmern angebaut.

2007 stellten wir zwei Container mit zwei Klassenzimmern und zwei Räumen für die Mittagsbetreuung auf.

Ein Feuer machte diese 2015 unbrauchbar, so dass wir zusammenrücken mussten und ein kleiner Mehrzweckraum und der PC Raum vorübergehend zu Klassenzimmern umfunktioniert wurden.

Als dann im Herbst 2016 im Zuge einer unaufschiebbaren Dachsanierung (im Bild unten die alte Dachkonstruktion mit Stroh und Lehm, die durch Abhängen der Decke erhalten werden konnte) noch zusätzlich zwei Klassenzimmer im Altbau gesperrt werden mussten, wurden zwei Klassen für vier Monate an die Konrad-Groß-Schule ausgelagert.

Wir wurden freundlich und herzlich aufgenommen.

Im Frühjahr 2017 wurden die neuen und viel schöneren Container fertig gestellt. Diese werden derzeit als Fachräume für Werken und Gestalten sowie Religion genutzt.

Im Jahr 2018 begann der Neubau eines Hortes- bzw. einer Mittagsbetreuung auf unserem Schulgelände. Im September 2020 bezogen diesen die Schülerinnen und Schüler der Grimmschule.

Zur Zeit besuchen ca. 260 Kinder die Gebrüder-Grimm-Schule.

Warum heißt unsere Schule Gebrüder-Grimm-Schule?

Es wäre zu einfach, es damit zu erklären, weil das im Jahr 1889 erbaute Gebäude an der Grimmstraße in Nürnberg errichtet wurde. Bis 1993 hieß sie deshalb auch im spröden Amtsdeutsch „Grundschule an der Grimmstraße 16“.

Warum also 1993 die Änderung des Namens?

Welches Kind kennt nicht die Märchen, die Wilhelm und Jakob Grimm gesammelt, aufgeschrieben und damit vor dem Vergessen gerettet haben?

Und wer erinnert sich nicht gerne an die Figuren, die in diesen Märchen gutes oder böses tun, viel Glück oder Pech haben, sich lächerlich machen, sich dumm oder klug anstellen, bestraft oder belohnt wurden? Zauberer und Hexen, Feen und Zwerge, aber auch ganz normale Menschen spielen ihre Rolle, regen die Phantasie der Kinder an und wollen zum Nachdenken verhelfen:

Der Schwächere muss nicht immer der Unterlegene sein, wenn er es schlau anstellt und nach einer Lösung sucht, wie der Igel, der den Hasen überlistet.
Selbstbewusstsein zu stärken, die Angst zu besiegen (von einem der auszog das Fürchten zu lehren), sich durchsetzen zu können, echte Freundschaften zu pflegen (Der treue Johannes), Verzicht zu üben (Vom Fischer und seiner Frau), fleißig zu sein (Frau Holle), guten Rat zu befolgen (Der Wolf und die sieben Geißlein), im Miteinander Kräfte zu entwickeln, die der einzelne nicht aufzubringen vermag (Die Bremer Stadtmusikanten), zur eigenen Familie zu stehen (Die zwölf Brüder), sind Werte, die eine Schule Kindern - neben all den vielen wichtigen Fähigkeiten und Kenntnissen - bewusst machen und mitgeben sollte.

(Rose Bauer, Rektorin von 1981-2006; Sabine Teibach, Rektorin bis 2019, Anja Rahm, Rektorin bis 2022, Birgit Süß, Rektorin seit 2022)

Eine ausführliche Chronik von Pfarrer Walter Steinmaier aus dem Jahr 1999 finden Sie zum Download hier.